OUVERTÜRE ZU EINEM LUSTSPIEL

Die „Ouvertüre zu einem Lustspiel“ für 13 Blasinstrumente entstand anlässlich der Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag von Richard Strauss und ist für die gleiche Besetzung wie Strauss´ Suite B-Dur Op. 4 und die Serenade Es-Dur Op. 7 komponiert. Wie schon in früheren Werken liegt auch der „Ouvertüre“ eine mehr als 150 Töne umfassende, teils chromatische, teils mikrotonale Tonreihe (gewissermaßen eine Art „color“) zugrunde aus der weite Teile des musikalischen Satzes gesponnen sind. Der Reiz der kompositorischen Technik liegt darin, dieses Geflecht mit anderen, frei formulierten musikalischen Gestalten, Figuren und Linien zu verknüpfen und dabei unterschiedliche musikalische Ausdrucks-Räume entstehen zu lassen. In einer Art Bilderflucht lässt die Musik, oftmals durch verschiedene Mixtur-Techniken klanglich erweitert, immer wieder das Strauss´sche Idiom durchscheinen, ohne allerdings Strauss explizit zu zitieren. Eine Anzahl kleiner Motive unterstützt diesen Eindruck. Die Form erinnert mit ihrer unablässig wechselnden Szenerie an eine jener Ouvertüren, die alle möglichen musikalischen Ausschnitte aus dem nachfolgenden Stück in bunter Folge aneinander reihen. In einzelnen Passagen der Ouvertüre lassen sich kommende Szenenbilder und musikalische „Nummern“ erahnen. Ist das nicht die Melodie, die später der Tenor noch singt? Doch diese Vorahnungen sind nur scheinbar. Denn das Stück gibt es nicht. Sich eine mögliche Handlung auszudenken bleibt Sache des Hörers. Und er ist es auch, der letztlich entscheiden muss, ob es sich dabei wirklich um ein „Lustspiel“ handelt…

Volker Nickel: OUVERTÜRE ZU EINEM LUSTSPIEL
für 13 Blasinstrumente
Auftragskomposition zum 150. Geburtstag von Richard Strauss.
ISMN 979-0-700344-69-9 / MVN 20 (Part.)
35,- EUR
(München, 2013)

#Kammermusik #Bläserensemble #Ouvertüre