Gerichtsurteil untersagt der GEMA die Ausschüttung an Musikverlage.

Die GEMA verteilt intern nach sozialen Kriterien und zu Gunsten der Kultur. Beeindruckend ist, dass dieses Modell von beinahe allen Mitgliedern mit großer Überzeugung immer mitgetragen worden ist. In den letzten Jahren hat dieser Grundkonsens aber immer wieder Risse bekommen. Im normalen Leben steht jemand, der mehr Geld für sich selber fordert und damit die Existenz von anderen gefährdet ja nicht wirklich als Freiheitskämpfer und Robin Hood da. Nicht so wenn es gegen die GEMA geht. Die GEMA ist für die meisten Menschen einfach ein Synonym für „Die Musikindustrie“ und daher böse. Differenziert wird da eher wenig. Einer unserer Autoren nannte das Urteil gestern in einem Kommentar auf Facebook „grauenvoll“. Und so dürfte es wohl vielen Autoren zeitgenössischer Musik gehen. Jedenfalls Autoren der sog. „Ernsten Musik“. Von Freude keine Spur. Was einen bestürzt ist der Umstand, dass die Leute, die dieses Urteil jetzt bejubeln, nicht verstehen, dass wir so immer weiter auf eine Kulturlandschaft zusteuern, in der am Ende einige wenige Medienkonzerne einen Großteil der Musik besitzen werden und davon nur noch das publizieren, was unmittelbar Geld bringt und sich rechnet. Kulturelle Vielfalt, in der auch Experimentelles und Avantgardistisches seinen Platz hat, wird es da schwer haben.

Artikel zum Thema in der NMZ

Kulturpreis Bayern

András Hamary erhält den Kulturpreis Bayern 2016 in der Sparte Musik! Die Auszeichnung wird am 27. Oktober im Rahmen eines Galaabends in Amberg überreicht. Wir freuen uns mit dem Komponisten, der ganz sicher zu den kreativsten europäischen Künstlern zählt und uns mit seiner unglaublichen Fülle von Ideen und der Poesie und Intelligenz seiner Musik immer wieder erstaunt. Herzlichen Glückwunsch!

Music of the spheres

Markus Schmitt
Fünf Jodler und Juchetzer
für Violoncello solo (2014/2015)

Uraufführung

I agile
II volubile
III calmo
IV allettando
V flessibile (Der „Hohenschwangauer“)

Julius Berger, Violoncello

Robert Schumann
Waldszenen op.82
Bearbeitung für 6 Violoncelli von Markus Schmitt (2013/15)

19. Januar 2016
Rokokosaal der Regierung von Schwaben
Fronhof 10
86145 Augsburg

Michael Bastian Weiß

Michael B. Weiss

Michael B. Weiss

Michael Bastian Weiß wurde 1974 in Deggendorf in Niederbayern geboren. Zeitgleich zu einem Kompositionsstudium bei Hans-Jürgen von Bose an der Hochschule für Musik und Theater in München, das er 2007 mit dem Meisterklassendiplom abschloss, studierte er Philosophie an der Ludwig-Maximilian-Universität München. In seiner Promotion bei Günter Zöller beschäftigte sich Weiß mit der Ästhetik der Auktorialität und Individualität des 18. Jahrhunderts (München 2004). Außerdem trat er als Musikwissenschaftler u. a. mit einer Theorie der Anonymität und Auktorialität im musikalischen Mittelalter hervor (München 1999) und ist seit 2004 als Dozent für Klassische deutsche Philosophie an der LMU München tätig.

Weiß hält philosophische Vorträge im In- und Ausland (so etwa in Frankreich, der Schweiz, Italien und in Belgien), lieferte Beiträge zu wissenschaftlichen Publikationen (u.a. Fichte-Studien und Schopenhauer-Jahrbuch) und arbeitet derzeit an seinem Habilitationsprojekt über die theoretische Spätphilosophie Johann Gottieb Fichtes. Als freier Autor und Kritiker schreibt er u.a. für „Klassik“ heute und die Münchener „Abendzeitung“.

András Hamary

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András Hamary

András Hamary wurde am 13. Juni 1950 in Budapest geboren. Nach Studien der Fächer Klavier, Dirigieren und Komposition am Bartók-Konservatorium und an der Musikakademie „Ferenc Liszt” wurde er als Schüler von Hans Leygraf an der Musikhochschule Hannover zum Konzertpianisten ausgebildet und besuchte Meisterkurse bei Alfred Brendel, Géza Anda, Nikita Magaloff und Yvonne Lefébure. Nach diversen Auszeichnungen (1. Preis des Debussy-Klavierwettbewerbes, Paris; Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis, Berlin) und einer internationalen Konzerttätigkeit als Pianist, widmet er sich hauptsächlich dem Komponieren und befasst sich seit 5 Jahren auch mit Computergraphik und Videoanimation.

Hamarys fünf Orchesterstücke „Timor – Fragmente zur Angst” (1981), noch während seines Kompositionsstudiums bei Milko Kelemen geschrieben, trugen ihm den Kompositionspreis der Stadt Stuttgart ein. Seit Ende der siebziger Jahre entstanden Kompositionen für die verschiedensten Gattungen, darunter die Oper „Seid still” (1990), eine Auftragskomposition der 2. Münchener Biennale, die Performance „Der Welt Lohn” (2003/04), komponiert für die 200-Jahresfeier des Würzburger Mainfrankentheaters und „Dead wall tales“ (Musiktheater Frankfurt a. M., Würzburg 2015).

Als Dirigent (Studium bei Thomas Ungar in Stuttgart) widmete sich Hamary – im Gegensatz zu seiner pianistischen Tätigkeit – ausschließlich der neuen Musik. Mit dem „ensemble avance”, eine Formation junger Musiker für die Interpretation zeitgenössischer Musik, das er in Stuttgart gründete, machte er zahlreiche Rundfunkaufnahmen und Uraufführungen renommierter Komponisten. Bei der 1. Münchener Biennale 1988 erhielt er als Dirigent der Oper „Bremer Freiheit” von Adriana Hölszky den BMW-Musiktheaterpreis für die beste Musikalische Leitung.

Weitere Auszeichnungen für den Komponisten Hamary sind der 2. Preis der Internationalen Viola-Forschungsgesellschaft Salzburg (für „Grauzonen”), eine Auszeichnung beim Internationalen Kompositions-Wettbewerb „Karlheinz Stockhausen” in Bergamo (für die 13 Klavieretüden), sowie Stipendien der Heinrich Strobel-Stiftung, der Kunststiftung Baden-Württemberg und des Landes Niedersachsen.

Seit 1986 hat er eine Professur für Klavier und Kammermusik an der Hochschule für Musik in Würzburg inne.