„altri pensieri“

Verdun Fort Vaux(Foto: Volker Blumenthaler, „Fort Vaux“, 2014)

 

 

 

 

Kommenden Montag ist Volker Blumenthaler zu Gast bei den Perspektiven Heilbronn. Ab 19:30 Uhr spielt der Komponist in den Städtischen Museen im Deutschhof eigene Werke für Violoncello solo, darunter den 2014 entstandenen Zyklus „altri pensieri“, der sich, begleitet von einem expressiven Fotoessay, mit der Schlacht bei Verdun beschäftigt.

 

Volker Blumenthaler2013Volker Blumenthaler zu Gast bei den „Perspektiven Heilbronn“

Am 23. März ist bei den „Perspektiven Heilbronn“ Volker Blumenthaler zu Gast. Und zwar sowohl als Komponist als auch als Cellist. Volker Blumenthaler spiel im 3. Perspektiven-Konzert eigene Kompositionen für Violoncello solo. Darunter den Zyklus „altri pensieri“ (MVN 53).

Städtische Museen Heilbronn, 3. Perspektiven-Konzert , 23.03.2015,  Beginn: 19:30 Uhr

Programm

Klaviermusik von Volker Blumenthaler

Uraufführung von Volker Blumenthalers Klavierstück „OT – 230514“ am 15.3.2015 anlässlich des 60. Geburtstags von Michael Denhoff.

Trinitatiskirche
Brahmsstr. 14
53121 Bonn

Eintritt 10 €

Der gesamte Zyklus von Volker Blumenthaler „OT – Stücke für Klavier“ erscheint im Musikverlag V. Nickel, München.
ISMN 979-0-700344-11-5
Verlagsnummer MVN 63

Die Komposition erscheint zugleich in einer Festschrift für Michael Denhoff (Edition Gravis).

 

 

„Im Geist den Himmel offen“

Das „Abendlied“ für Violine und Klavier entstand im Jahr 2014 zum 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach. Als Bezugspunkt wählt es Bachs seinerzeit berühmte Gellert-Oden von 1758. Den Texten Gellerts ist auch der Untertitel entnommen: „Im Geist den Himmel offen“. In diesen Worten klingt jener umwerfende Optimismus an, von dem die aufgeklärte Religiosität und der künstlerisch-philosophische Geist der Epoche geprägt sind.

Musikalisch zeigen die Gellert-Oden zugleich einen Carl Philipp Emanuel Bach der musikalischen Besinnlichkeit und religiösen Praxis, nicht den Avantgardisten und vormodernen Postmodernen, den manchmal verstörenden Experimentator und Virtuosen, der er freilich auch war. Zwar findet man in „Herrn Professor Gellerts geistliche Oden und Lieder mit Melodien“, so der Titel der Sammlung,  auch die ein oder andere harmonische Kühnheit, doch ist die Diktion ansonsten schlicht gehalten und liedhaft. Das eigentlich Neue ist hier das Einfache, und damit eine Facette, die mehr auf Mozarts Lieder als auf den Sturm und Drang Haydns verweist.

Zwei der Lieder Bachs sind mit „Abendlied“ überschrieben, und beide finden hier Eingang in die Komposition. Wobei das eine Abendlied in den ersten, langsamen Teil, als verborgener cantus firmus geflochten ist, während das andere Abendlied – eines der bekanntesten Stücke aus dem Zyklus überhaupt – unmittelbar als Zitat erscheint.

 

MVN 49_Bild 1 kleinVolker Nickel: ABENDLIED
zum 300. Geburtstag von C.P.E. Bach
für Violine und Klavier
ISMN 979-0-700344-69-2
Verlagsnummer MVN 49

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Neues

CELLOBUCH FÜR JULIUS BERGER (MVN 45)
mit Kompositionen von Wilhelm Killmayer, Johannes X. Schachtner, Manuela Kerer, Giovanni Bonato, Markus Schmitt, Franghiz Ali-Zadeh, Hong Jun Seo und Krzysztof Meyer, sowie einer Grafik von Adriana Hölszky und einem Vorwort von Marta Casals Istomin. Limitierte Auflage.

Außerdem neu erschienen: Markus Schmitts „nidere minne“ für Piccolo oder Flöte solo und die „Jean-Paulschen Bagatellen“ in den beiden Fassungen für Violoncello und Harfe (MVN 18) und Viola und Harfe (MVN 46).

Und in kürze: „altri pensieri“ für Violoncello solo von Volker Blumenthaler
und Robert Schumanns „Waldszenen“, bearbeitet für 6 Celli von Markus Schmitt.

WALDSZENEN

Proben zu den WALDSZENEN von Robert Schumann, in der Bearbeitung für 6 Celli von Markus Schmitt. Vier davon erlebten gestern Abend mit dem Ensemble Cello Passionato ihre erste Aufführung.

 

 

 

 

 

 

Volker Blumenthaler

 

Volker Blumenthaler 2013Volker Blumenthaler, geboren 1951 in Mannheim, studierte dort ab 1969 bei Hans Adomeit (Violoncello) und Hans Vogt (Komposition). 1972 wechselte er an die Hochschule für Musik Köln, um seine Kompositionsstudien bei Jürg Baur fortzusetzen. Violoncello studierte er bei Wolfgang Mehlhorn und Johannes Goritzki. Nach Abschlüssen in diesen Disziplinen schloss er seine Studien 1979 mit einem Theorieexamen ab. Im gleichen Jahr erhielt er einen Lehrauftrag für Theorie an der Hochschule für Musik Köln, den er mit Unterbrechungen bis 1989 ausübte. 1992 wurde er Lehrer für Komposition und Musiktheorie am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg, jetzt Hochschule für Musik Nürnberg, ab 2014 Professur. Gastvorlesungen und Kurse führten ihn nach Taiwan (National Institut of the Arts in Taipeh, 1994/95 und TMC International Music Camp, 2011) und in die USA (Harvard University, 1997 und Albuquerque University of New Mexico, 2013). Neben­ seiner künstlerischen und pädagogischen Tätigkeit publizierte er zwischen 1993-2007 im Rundfunk (SWR) Kommentare zu Neuer Musik, von denen ein Teil unter dem Titel Streifzüge – Kommentare zu Neuer Musik (Pfau Verlag, Saarbrücken, 2000) veröffentlicht wurden. Daneben publiziert er in verschiedenen Fachzeitschriften und Lexika.

Volker Blumenthaler war 1982 Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo, 1987 erhielt er das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln. Desweiteren erhielt er Kompositionspreise der Städte Stuttgart (Förderpreis 1982, 1.Preis) und Genf (Preis des Concours International de Composition Musicale Opera&Ballet für die Sinfonie Leviathan 1987, 3.Preis).

Schwerpunkte seiner kompositorischen Tätigkeit sind Kammermusik, Vokalkompositionen und Kammeroper. Durch seinen Aufenthalt in Taiwan Anfang der Neunziger Jahre und auch durch den späteren Kontakt zum CrossSound Festival in Juneau/Alaska begann eine bis heute anhaltende Auseinandersetzung mit asiatischer Musik und deren Instrumenten. So schrieb er ein Konzert für Erhu und Kammermusiken für Gayageum, Changgu, Daegum und Koto.
Kompositionen für Cello Solo ziehen sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Schaffen. Sie sind gleichsam Schnittstellen und Wegmarken, die Verdichtung oder neue Entwicklungen markieren: Sonate 1972, …erglimmt, greifbar… 1983/2001, Steinbrech ist meine Blume – eine Art Lied 1989, pensieri sparsi e sogni del giorno Zyklus in 15 Teilen 2006/2007.
Foto: Heike Melchior