HIAS

Das Stück ist eine Hommage an den bayrischen Wilderer und Volkshelden Matthias Klostermayr, der Ende des 18. Jahrhunderts, also zur Zeit Mozarts und Haydns, in Dillingen an der Donau verurteilt und aufs Rad geflochten wurde. Von seiner Jagd durchs Unterholz bis hin zur perfiden „Knochenbrechmaschine“, die bei seiner Hinrichtung zum Einsatz kam, sind es große und wilde Bilder, die den Stoff für zahlreiche Geschichten lieferten, die man sich bald in ganz Bayern erzählte. Vom Volksmund wurde Klostermayr bald der „boarisch Hiasl“ genannt und in vielen Gedichten und Liedern besungen. Aus dem berühmtesten, dem „Hiasl-Lied“, tauchen im Quartett immer wieder einzelne Bruchstücke auf (etwa in Takt 87), bei denen die Töne des Volksliedes (entsprechend ihrer statistischen Verteilung im Original) neu angeordnet sind und so ein völlig neues Melos kreieren. Kombiniert mit einer fragmentierten Obertonreihe und verknüpft mit anagrammatischen Tonfiguren wird das Lied so zum musikalischen Material der Komposition. 

Alexander Strauch: HIAS
in memoriam Matthias Klostermayr 
Streichquartett Nummer 1 
ISMN 979-0-700344-51-1 / MVN 4 (Part.)
26,- EUR
(München, 2013)

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