Joyeux Anniversaire

Zum 60. Geburtstag veranstaltete das LMC ein Konzert mit zahlreichen Werken von Markus Schmitt, darunter „Geläut für B.“, „Siebenkäsmusik“ und „Jodler und Juchetzer“. Laudator und einer der Solisten des Abends war Julius Berger (Foto), der tiefgründige Gedanken über das Schaffen Schmitts und seine langjährige Freundschaft mit dem Komponisten teilte. Außerdem musizierten Baiba Skride, Jun-Jung Berger, José Gallardo, Edward King uva. Markus Schmitt sprach zum Abschluss sehr persönliche Dankesworte, adressiert insbesondere auch an seine Frau Marlies Neumann, die an dem Abend als Harfenistin mitwirkte, und verband das mit einem spontanen Plädoyer für die freie Entfaltung junger Kunst- und Musikschaffender in der musikalischen Ausbildung. In diesem Geist erlebte er selbst seine eigenen Jahre der Ausbildung bei Wilhelm Killmayer. Ein Schatz, den es zu bewahren gelte.

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GEMA-Reform: Umstrittener Antrag Gescheitert

Die umstrittene GEMA-Reform ist vorerst gescheitert. Darüber ist man im Bereich der Komponisten und Verleger klassischer zeitgenössischer Musik erleichtert.

„Mit dem Abstimmungsergebnis haben sich die E-Musik Komponisten (…) durchgesetzt,“ schreibt BackstageClassical.

Die FAZ erinnert indes an die kulturelle Bedeutung: „Die strukturelle Bevorzugung der E-Musik hat Deutschland zu einem Musikland ohne Vergleich gemacht. Nur weil hier der Markt nicht alles regelt, befindet sich die Hälfte aller Opernhäuser der Welt auf deutschem Boden. Nur deshalb kommen junge Menschen aus allen Ländern hierher, um an Musikhochschulen noch Komposition zu studieren.“

https://backstageclassical.com/gema-reform-vorerst-gescheitert

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/musik-und-buehne/antrag-zur-reform-der-gema-ist-gescheitert-110478829.html

WALDSZENEN

Mit den im Dezember des Revolutionsjahres 1848 begonnenen „Waldszenen“ Op. 82 für Klavier widmete sich Robert Schumann einmal mehr einem zentralen Topos der deutschen Romantik; dem Wald als Sehnsuchtsort, als Ort märchenhafter Idylle, aber auch des Geheimnisvollen, Dunklen, Bedrohlichen.

Robert Schumann: WALDSZENEN Op. 82
bearbeitet für 6 Violoncelli von Markus Schmitt
ISMN 979-0-700344-05-4 / MVN 57 (Part.)

Musik für Hammerklavier

Tre sonate galanti per il pianoforte

Markus Schmitt

In seinen Tre sonate galanti per il pianoforte inszeniert Markus Schmitt einen virtuosen Brückenschlag zwischen zeitgenössischer Musik und der Welt des Hammerklaviers. Der Hörer erlebt eine bunte und vielfältige Klanglandschaft voller subtiler Andeutungen, feiner stilistischer Nuancen und labyrinthartiger Bezüge. Markus Schmitt zu seinen Tre sonate:

Die Tre sonate galanti per il pianoforte beziehen sich mit ihrer Verspieltheit und durchsichtigen Satzstruktur formal und stilistisch auf vorklassische Sonatenmodelle, etwa von Domenico Scarlatti, Baldassare Galuppi oder Carl Philipp Emanuel Bach. Zugleich verbinden sie die Idee des unterhaltsamen Vortragsstückes mit dem Anspruch der virtuosen Konzertetüde. „Prestorella“ – eine Pastorella im tempo presto – provoziert durch ihre, an scarlattische Hornquint-Figuren gemahnende, unstet pulsierende und insistierende unisono-Melodik das Umkippen zu entladenden arpeggio-Kaskaden, um sich schließlich in lockere, quasi improvisierte Figurationen zu lösen. Ein vielstimmiges Geflecht auf- und absteigender Tonleitersegmente bildet die Grundlage für den Spieluhrmechanismus von „Carillon“, wobei die ausgestaltete Oberstimme nach Art einer Air die melodische Führungsrolle übernimmt. Durch das Auseinanderdriften der Außenstimmen gerät dieses Satzgefüge bald ins Stolpern und Wanken, das Uhrwerk knirscht mit seinen Zahnrädern, frisst sich fest. Übrig bleibt ein eine erschöpft leiernde Floskel. Als Verbeugung vor Carl Philipp Emanuel Bachs kapriziösem Komponierstil ist die dritte Sonate, „Omaggio a C. P. E.“zu verstehen. Allerdings verlässt das umherspringende Thema bald die Pfade seines Paten und unternimmt stilistische Ausflüge etwa zu beethovenscher Launigkeit, regerscher Modulationswut oder bartokscher Patzigkeit, verirrt sich zuletzt gar zu den scarlattischen Hornquinten der „Prestorella“.

#Klavier #Hammerklavier

Volker Blumenthaler: Nachspiele

Musikalische Reflexionen in konzentrierter Form

Die in Kooperation mit BR-KLASSIK erschienene CD „Nachspiele“ mit Musik von Volker Blumenthaler führt in eine Welt der Reflexionen und der musikalischen Bilder. Zu hören sind mehrere Kammermusikstücke des Komponisten, darunter der im Musikverlag Nickel erschienene Klavierzyklus „OT“ – interpretiert von Uta Walther.

 musica minima für Klavier, 1995 in Taipei entstanden, ist ein pointierter kurzer Klavierzyklus. Ein in hoher Lage gehämmerter Akkord zerfällt in akustische Facetten, die einem inneren, beinahe romantisch-harmonischen Programm gehorchen. 

Nachspiele für Violoncello und Klavier (2011) stehen in der Tradition der Schumannschen Liednachspiele: Kommentare zu verklungenen Texten. Nachdenkliche Rückschauen, denen utopisches Potential innewohnen könnte. Wie Sterne leuchten die meditativen Klangminiaturen von …innehalten… für Klavier (2008): Betrachten, Hören und Staunen. 

Wie zufällig Aufgesammeltes und Tagträume formen sich in der Manier alter Sonette zu dem Zyklus pensieri sparsi e sogni del giorno für Violoncello solo (2006/07). 

Der Gedanke, dass im Bruchstückhaften, in seinem Facettenreichtum sich verborgen Wirklichkeit mitteilen kann, setzt sich in OT Stücke für Klavier (2012/14) fort. Kurze verdichtete Miniaturen ohne Titel (OT), stilistisch heterogen, voller Anspielungen auf Bach, Scarlatti, Chopin und Jazz. 

Volker Blumenthaler (Violoncello) und Uta Walther (Klavier) treten seit vielen Jahren international mit Werken der Moderne auf.

András Hamary: Jelek – Fassung für Akkordeon von Hugo Noth

Jelek – der faszinierende Klavierzyklus von András Hamary in einer kongenialen Bearbeitung für Akkordeon. Hugo Noth ist einer der profiliertesten Köpfe der zeitgenössischen Musik für Akkordeon. Seine Bearbeitung verbindet subtilen Klangsinn mit einem tiefen Verständnis für die musikalisch-kompositorischen „Zeichen“ (so die Bedeutung des ungarischen Titels) von Hamarys intelligent-tiefsinniger Partitur.

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