Volker Blumenthaler2013Volker Blumenthaler zu Gast bei den „Perspektiven Heilbronn“

Am 23. März ist bei den „Perspektiven Heilbronn“ Volker Blumenthaler zu Gast. Und zwar sowohl als Komponist als auch als Cellist. Volker Blumenthaler spiel im 3. Perspektiven-Konzert eigene Kompositionen für Violoncello solo. Darunter den Zyklus „altri pensieri“ (MVN 53).

Städtische Museen Heilbronn, 3. Perspektiven-Konzert , 23.03.2015,  Beginn: 19:30 Uhr

Programm

Der Zorn verwirrt die Vernunft

Fredrik Schwenk über „Zweites Trio & Abgesang“

Zwischen dem ersten Klaviertrio, das in einem der ersten Konzerte der aDevantgarde bereits 1990 uraufgeführt wurde und in welchem sich erstmals eine von postavantgardistischen Konventionen befreite, von der Reduktion rhythmischen und intervallischen Materials gekennzeichneten Ästhetik und der Uraufführung des zweiten Klaviertrios im Mai 2011 in der Akademie der Schönen Künste in München liegen 21 Jahre. „Der Zorn verwirrt die Vernunft, auch wenn er deren Urteil folgt, aber er hilft zur raschen Tat.“ Dieses aus den quaestiones disputatae de malo entnommene Zitat des Thomas von Aquin trifft auf sicherlich auf beide Klaviertrios zu, so wie der Widerspruch formaler Strenge und energetischer Freiheit als Motto über vielen Werken der vergangenen 20 Jahre stehen könnte. Und dennoch ist das Material des zweiten Klaviertrios komplexer, das klassizistische Formmodell durchdrungener, die Energie des ersten, aber vor allem des letzten, in ein enges formales Korsett geschnürten Abschnitts berstender als die Steigerungswellen des älteren Werkes.

Wie auch das erste, so wurde auch das zweiten Klaviertrio unmittelbar nach der Uraufführung einer Revision unterzogen. Während jedoch im älteren Werk einige wenige Details verändert wurden, erhielt der formal unbefriedigend lange mittlere Abschnitt des jüngeren Werkes einen zentralen neuen Formteil. Aus der dreiteiligen wurde eine etwa zwanzig Minuten dauernde Gesamtanlage, die streng genommen jener fünfteiligen großen Liedform folgt, wie sie häufig in langsamen Sätzen später Kammermusikwerke von Schubert zu finden ist. Da es sich jedoch nicht um einen einzelnen Satz aus einer mehrsätzigen Gattung handelt, steht der formale Rahmen im Zeichen der Ver- bzw. Umklammerung des nachkomponierten Kernstücks, das dem spätklassischen Scherzotypus um 1800 wesensverwandt ist. Den inneren Rahmen des Scherzos bilden zwei lyrische Mittelteile, deren Harmonik von Ferne an eine Verbindung zweier Akkorde von Django Reinhardt erinnert, während der äußere Rahmen von zwei schnellen Abschnitten geprägt ist, die gegensätzlicher nicht sein könnten und doch beide ungeduldig, zornig aufbrausend einander ergänzen. Gerade wo der eröffnende Abschnitt energetisch nach vorne zu immer neuen Kulminationspunkten drängt, beginnt der Schlussabschnitt quasi unisono mit geballter Kraft und verpufft ins Leere, ins Offene, ins Weite, ohne jedoch tatsächlich dorthin zu gelangen.

Dieser Umstand macht den Abgesang notwendig. Der Beginn der Sarabande des Cellos mit seinen historisierenden Doppelgriffen lässt den letzten Abschnitt des Trios transitorisch erscheinen, als gelange man durch eine Art materialistisches Inferno hindurch zu neuem Material, das ganz aus den Bruchstücken des alten gewonnen werden konnte. Violine und Klavier sind zurückgeblieben, nur das Cello entwickelt aus dem lapidaren Akkordmaterial zwei Varianten – premier et deuxième agrément, bevor es hinaus schreitet ins Freie zu einer Sarabande en plein air. Mit dem dernier agrément von Ferne an die Intensität des vorangegangenen Trios erinnernd, verflüchtigt sich das Material, die Akkorde in Arpeggios aufgelöst und am Ende in vagen Flageoletts sich wie ein geruchloses Gas vollständig von selbst auflösend. Und so bleibt auch am Ende des Abgesangs der nicht greif- bzw. identifizierbare Eindruck des Körperlosen.

Hamburg, März 2015

Uraufführung des Trios am 19.05.2011 mit Anna Skouras, Johannes Gutfleisch und Volker Banfield (Trio) und Niklas Schmidt (Abgesang) in der Bayerischen Akademie der schönen Künste.

Auftragskomposition der Bayerischen Akademie der schönen Künste.

ZWEITES TRIO UND ABGESANG
für Violine, Violoncello und Klavier
ISMN 979-0-700344-08-5 / MVN 60 (Part.)
34,- EUR
Musikverlag V. Nickel, München
(erscheint in kürze)

Klaviermusik von Volker Blumenthaler

Uraufführung von Volker Blumenthalers Klavierstück „OT – 230514“ am 15.3.2015 anlässlich des 60. Geburtstags von Michael Denhoff.

Trinitatiskirche
Brahmsstr. 14
53121 Bonn

Eintritt 10 €

Der gesamte Zyklus von Volker Blumenthaler „OT – Stücke für Klavier“ erscheint im Musikverlag V. Nickel, München.
ISMN 979-0-700344-11-5
Verlagsnummer MVN 63

Die Komposition erscheint zugleich in einer Festschrift für Michael Denhoff (Edition Gravis).

 

 

Fredrik Schwenk: Zweites Trio & Abgesang

NEUERSCHEINUNG FRÜHJAHR 2015

Mit „Zweites Trio & Abgesang“ können wir in diesem Frühjahr erstmals ein Stück von Fredrik Schwenk präsentieren. Wer seine Musik kennt weiß, welche ganz besondere Freude das für uns und den Verlag ist! Der „Abgesang“ erscheint auch in einer Einzelausgabe für Violoncello solo.

MVN 60_Bild 1

 

 

 

 

 

 

 

 

Fredrik Schwenk: Zweites Trio und Abgesang
für Violine, Violoncello und Klavier
ISMN 979-0-700344-08-5
Verlagsnummer MVN 60

 

Markus Schmitt: Geläut für B.

Markus Schmitt: „Geläut für B.“ für Streicher und obligates Solo-Violoncello (2013)

Mit Julius Berger, Violoncello, und Johannes X. Schachtner, Leitung.

collegium bratananium

Im Rahmen des Konzertes:

„O Mensch bewein’ Dein Sünde groß“

Weitere Werke von P. Hindemith, K. Nysted, M. Reger und E. Schneider.

Kirche St. Nikolaus
Bahnhof Straße
82211 Herrsching am Ammersee

 

„Lotus“ von Hong Jun Seo im YouTube-Kanal

„Lotus“ ist der Titel dieser verschlungenem Musik für zwei Violoncelli, die Hong Jun Seo für das Cellobuch für Julius Berger komponiert hat.

Ein Livemitschnitt mit Adrian und Mariko Janke.

erschienen in

CELLOBUCH FÜR JULIUS BERGER
Neue Kammermusik für Violoncello
herausgegeben von
Markus Schmitt und dem
Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg

ISMN 979-0-700344-88-7 / MVN 45

(München, 2014)

 

 

 

Markus Schmitt und Moritz Eggert im Gespräch

Bayerische Akademie der schönen Künste

Zeitgenössische Kammermusik im Dialog: Moritz Eggert und Markus Schmitt.

In Zusammenarbeit mit aDevantgarde-Festival e.V.
Begrüßung: Siegfried Mauser
Moderation: Moritz Eggert

Markus Schmitt (*1965)
Kontrapost
Version für zwei Trompeten, Röhrenglocken und Tamtam (2011/12)

Moritz Eggert (*1965)
Paradies Berlin
Fünf Lieder nach Gedichten von Birgit Müller-Wieland für Bariton und Klavier (2003)

I. Silvester
II. Berlin Mitte
III. Stadtgespräch
IV. Im Haus gegenüber
V. Paradies Berlin

Markus Schmitt
Drei Jodler
für Violoncello solo (2014)

I. Agile
II. Calmo
III. Tempo flessibile
(»Der Hohenschwangauer«)

Moritz Eggert und Markus Schmitt im Gespräch

Markus Schmitt
Drei Goethe-Lieder (2007/15)

I. Mailied (Uraufführung)
II. Über allen Gipfeln ist Ruh
III. Liebhaber in allen Gestalten

Moritz Eggert
Morphing
für Blechbläserquintett und Akkordeon (2004)

Moritz Eggert, Markus Schmitt, Johannes X. Schachtner und Alexander Strauch im Gespräch

Johannes X. Schachtner (*1985)
»Je suis Charlie«
Deux Chansons satiriques et intermède funèbre d’après les textes de Theobald Tiger [alias Kurt Tucholsky] (2015)
Uraufführung
Moritz Eggert gewidmet

I. Aus »Page, Josephine, apage –!«
II. Intermède funèbre
III. Parc monceau
Alexander Strauch (*1971)
Pris-Sur
für kleines Schlagwerk (2015)
Uraufführung
Markus Schmitt gewidmet

Ausführende:

Peter Schöne, Bariton
Moritz Eggert, Klavier
Niklas Eppinger, Violoncello
Ensemble Schwerpunkt:
Matthew Brown, Trompete
Matthew Sadler, Trompete
Cecilie Marie Schwagers, Horn
Mikael Rudolfsson, Posaune
Janne Jakobsson, Tuba
Sofia Ahjoniemi, Akkordeon
Stefan Blum, Schlagzeug

Konzeption:
Johannes X. Schachtner

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Bayerische Akademie der Schönen Künste
Max-Joseph-Platz 3
80539 München

Tel 089/29 00 77-0
Fax 089/29 00 77-23